Was ist Fermentation?
von Simon Baur
Fermentation ist eine der ältesten Techniken zur Konservierung und Veredelung von Lebensmitteln. Sie verwandelt einfache Zutaten in komplexe und geschmackvolle Produkte, die nicht nur köstlich sind, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten.
Fermentation ist ein natürlicher Prozess, bei dem Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Schimmelpilze, Zucker und andere Kohlenhydrate in Säuren, Gase oder Alkohol umwandeln.
Dieser Prozess kann spontan erfolgen oder durch die Zugabe spezifischer Kulturen initiiert werden. Es gibt verschiedene Arten der Fermentation, die jeweils unterschiedliche Endprodukte hervorbringen.
Welche kennst Du?
Hier habe ich welche für Dich
👉Laktische Fermentation
Prozess: Milchsäurebakterien wandeln Zucker in Milchsäure um, was zu einer Senkung des pH-Werts führt und das Wachstum schädlicher Mikroorganismen verhindert.
Beispiele: Sauerkraut, Kimchi, Joghurt
👉Alkoholische Fermentation
Prozess: Hefen wandeln Zucker in Ethanol und Kohlendioxid um. Diese Art der Fermentation wird häufig in der Herstellung alkoholischer Getränke genutzt.
Beispiele: Bier, Wein, Kombucha
👉Essigfermentation
Prozess: Alkohol wird durch Essigsäurebakterien zu Essigsäure oxidiert.
Beispiele: Essig
👉Schimmel-Fermentation
Prozess: Schimmelpilze wachsen auf den Lebensmitteln und tragen zur Textur und zum Geschmack bei.
Beispiele: Tempeh, bestimmte Käsesorten
Die Fermentation hat viele Vorteile
🩺Gesundheit: Fermentierte Lebensmittel sind reich an probiotischen Kulturen, die gut für die Darmgesundheit sind. Sie können das Immunsystem stärken, die Verdauung verbessern und entzündungshemmend wirken.
⏳Haltbarkeit: Durch die Fermentation werden Lebensmittel länger haltbar gemacht, da schädliche Mikroorganismen gehemmt werden.
😋Geschmack: Fermentierte Lebensmittel entwickeln komplexe und einzigartige Geschmacksprofile, die sie besonders attraktiv für Feinschmecker machen.
🌿Nährstoffverfügbarkeit: Die Fermentation kann die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen erhöhen, indem sie komplexe Verbindungen in einfacher zugängliche Formen aufspaltet.
Tief in der Welt verwurzelt
Fermentation hat eine lange Geschichte und ist in vielen Kulturen auf der ganzen Welt tief verwurzelt. Schon vor Tausenden von Jahren nutzten Menschen die Fermentation, um ihre Nahrung haltbar zu machen und neue Geschmackserlebnisse zu schaffen.
In Asien sind Kimchi und Miso zentrale Bestandteile der Küche, während in Europa Sauerkraut und Joghurt weit verbreitet sind. In Afrika sind fermentierte Milchprodukte und Hirsebrei traditionelle Lebensmittel.
So beginnst Du mit der Fermentation
Grundausstattung:
✔Gläser oder Tongefäße: Für die Lagerung der fermentierten Lebensmittel.
✔Salz: Ein wesentlicher Bestandteil vieler Fermentationsprozesse, insbesondere bei der laktischen Fermentation.
✔Gewichte und Deckel: Um das fermentierte Produkt unter der Lake zu halten und den Kontakt mit Luft zu minimieren.
✔Temperaturkontrolle: Viele Fermentationsprozesse erfordern spezifische Temperaturen, die überwacht werden müssen.
Ein einfaches Sauerkraut-Rezept mit nur 2 Zutaten
Zutaten:
1 Kopf Weißkohl
1-2 EL Salz (am besten unjodiertes Meersalz)
Den Kohl in feine Streifen schneiden und in eine große Schüssel geben und das Salz über den Kohl streuen und kräftig durchkneten, bis der Kohl Wasser zieht und eine Lake entsteht.
Den Kohl fest in ein Glas oder einen Fermentationsbehälter pressen, sodass er vollständig mit der eigenen Lake bedeckt ist. Ein Gewicht auf den Kohl legen, um ihn unter der Lake zu halten, und das Glas verschließen.
Das Glas bei Zimmertemperatur 1-4 Wochen stehen lassen. Täglich prüfen, ob der Kohl noch unter der Lake ist. Sobald das Sauerkraut den gewünschten Geschmack erreicht hat, in den Kühlschrank stellen.
Bleib dran!
In den kommenden Wochen werden wir tiefer in spezifische Fermentationsmethoden gehen und zeigen, wie du sie zu Hause anwenden kannst🤗